Ein Erfahrungsbericht
Mögliche Fehler und wie man/frau sie vermeiden kann
„Das geht mit meinen Schülern nicht!“.
„Das geht in meinem Fach nicht!“
„Das geht in der Oberstufe nicht!“
„So bekomme ich den Stoff nicht durch!“
Wie oft habe ich diese Sätze von meinen Kollegen gehört, wenn es um die Einführung von ldl ging? Wie oft sind mir früher diese Sätze auch selbst durch den Kopf gegangen? Und wie oft habe ich mir dann die Unrichtigkeit dieser Sätze gewünscht!
Ich bin inzwischen der Überzeugung, dass ldl in jeder Jahrgansstufe, mit jedem Schüler und in jedem Fach funktioniert. Es ist eine Unterrichtsmethode, die je nach individueller Situation modifiziert werden muss und „nur“ so gut ist wie der Lehrer, der sie benutzt.
Auf dieser Seite möchte ich allen Kolleginnen und Kollegen, die ldl einführen möchten meinen steinigen Weg beschreiben von den ersten Ideen diese Methode im Mathematikunterricht an einer beruflichen Oberschule in Bayern einzuführen, bis hin zum endgültigen Gelingen. Durch Beiträge in den einschlägigen Foren und Blogs bekam ich den Eindruck, dass viele Kollegen spüren, dass in ldl der Unterricht der Zukunft steckt. Sie haben nur Hemmungen und Zweifel, wie sie beginnen sollen. Ich möchte deshalb hier in einem leicht verständlichen und hoffentlich unterhaltsamen Plauderton meine Erfahrung allen innovativen Kollegen näher bringen und Ihnen Mut machen ldl zu praktizieren.
Doch der Reihe nach: Als ich am 24.Februar 2005 beim Mathematischen Kolloquium an der Universität Eichstätt einen Vortrag von Jean-Pol-Martin und Claus Hilgers über „Lernen durch Lehren“ hörte, war ich sofort von dieser Methode begeistert. Schüler, die sich in „ihrer Sprache“ Mathematik vermitteln; phantastisch! Schüler, die angstfrei ihresgleichen ihre mathematischen Probleme darlegen; eine Fiktion! Und trotzdem oder gerade deswegen hat mich der Gedanke an ldl nicht losgelassen. Ich habe dann ldl probiert…….. und es hat zunächst gar nichts geklappt: ich stand dauernd eingriffsbereit neben dem Schüler an der Tafel, die Schüler haben überhaupt keine Fragestellungen beherrscht und waren gehemmt. Ich hatte den Eindruck, dass meine Schüler eigentlich gar nicht wussten was ich wollte, obwohl es sich um eine kleine und willige Klasse handelte. Nach zähen 30 Minuten haben dann die Schüler gefordert, ich solle das alles doch noch mal zusammenfassen und selbst erklären. Ein herber Rückschlag für mich und meine progressiven und innovativen Unterrichtsideen. Oder der Boden der Tatsachen? Geht ldl also wirklich nicht im Mathematikunterricht der Sekundarstufe 2. Oder doch?
Meine Fachkollegen hatten auch keine durchgreifenden Ideen zur Anwendung von ldl in der Oberstufe, Claus Hilgers hat ldl nur bis zur Mittelstufe angewendet und auch Recherchen im Internet in entsprechenden Foren lieferten zu diesem Zeitpunkt kein brauchbares Ergebnis. Geht also ldl in Sek2 wirklich nur in Sprachen wie bei Jean-Pol Martin?
Rückblickend bin ich der Überzeugung mein erster Fehler war, dass ich die Schüler mit der Selbständigkeit, die bei ldl notwendig ist, zu schnell überforderte. Wenn Schüler jahrelang nur Frontalunterricht kennen und jegliche Aktivitäten ihrerseits sofort eine Benotung zur Folge haben, dann agieren sie nicht von einem auf den anderen Tag unbeschwert und angstfrei vor ihren Mitschülern und insbesondere vor der Lehrkraft. Ebenso kennen und können sie keine Fragestellungen, mit denen sie den Unterricht voranbringen. Außerdem herrschte die Meinung vor, dass nur gelernt wird, wenn der Lehrer etwas sagt. Dieser Fehler, die Schüler plötzlich während des Schuljahres von einer Stunde auf die andere alleine arbeiten lassen zu wollen, ist offensichtlich beliebt. Ein Kollege hospitierte bei mir im Unterricht und sah, dass die Schüler völlig eigenständig ohne mich arbeiten. Er fand den Unterricht gut und hat dann ldl ohne weitere Vorbereitung in seinen Klassen mit den Worten „Macht ab heute mal selbst!“ ausprobieren wollen. Das geht natürlich so einfach nicht. Ldl gelingt nur, wenn die Schüler intensiv und Schritt für Schritt darauf vorbereitet werden.
Womit kam bei mir der Durchbruch?
Im Internet findet man ein Video von JPM über ldl in seinem Französischunterricht (www.ldl.de). Leider gab es so einen Film über Mathematik nicht. Ich fand aber das Interview mit den Schüler recht überzeugend und habe dann dieses Video meinen Schülern vorgespielt und gefragt, ob sie sich vorstellen könnten, diese Methode im Mathematikunterricht in einer 13. Klasse umzusetzen. Die Resonanz war erstaunlich. Die Schüler sagten, dass sie endlich wüssten, wovon ich spräche und was ich von ihnen wolle. Es ist klar was hier passierte: Ich habe ja selbst dauernd zu Hause die Methode für mein Fach und meine Schüler erarbeitet ohne diese jedoch Schritt für Schritt an meinen Gedanken teilhaben zu lassen.
Nachdem ich also das Video von JPMs ldl-Unterricht zeigte, ging es mit dem Erfolg von ldl in meinem Unterricht aufwärts. Die Klasse war sehr willig, was für meine damalige Unsicherheit von Vorteil war. Und ich habe die Einführung von ldl damit begonnen, dass zu Beginn des Unterrichts ein Schüler die Klasse über die letzte Stunde abfragt und somit den Stoff wiederholt. Es hat sich hier gezeigt, dass Schüler ohne Hilfe des Lehrers zunächst nicht in der Lage sind ihre Mitschüler sinnvoll abzuhören. Hier sind unbedingt Fragestellungen einzuüben („Was haben wir in der letzten Stunde gemacht?“; „Kann mal jemand sagen, wie…“; „Wer weiß dazu noch was?“; „Ist das alles?“, „Wie wollen wir uns das aufschreiben?“; „Wer kann das noch mal zusammenfassen?“; „Welche Fragen könnte man dazu in einer Klassenarbeit stellen?“). Diese Formulierungen muss man den Schülern am Anfang vorgeben. Ich habe dazu einige der obigen Fragen auf einen Zettel geschrieben, den der agierende Schüler von mir bekam. Diese Vorgehensweise ist dann nach einigen Tagen bereits wieder überflüssig, da die Schüler sehr schnell die standardisierten Fragen übernehmen, hat sich aber für die Einführung von ldl bewährt Die Kommunikation zwischen den Schülern klappte nach anfänglichen Schwierigkeiten unerwartet gut. Wenn sich Schüler sicher sind, dass sie bei ihren Antworten keine (schlechten?!) mündlichen Noten bekommen, dann äußern sie sich auch angstfrei.
Im traditionellen Unterricht wird jeder Schüler mehr oder weniger nervös, wenn er an die Tafel gerufen wird. Denn an der Tafel herrscht durch die Fachkompetenz des Lehrers ein fehlerfreier Raum. Das muss und kann aber in einer Lernsituation unter Schülern tatsächlich nicht sein. Nur wer Fehler macht weiß, wo und warum er sie macht und kann sie dann vermeiden. Wenn ich an der Tafel einen fehlerfreien Raum schaffe, dann erzeuge ich beim Schüler Angst, da er selbst in seiner Lernsituation gar nicht fehlerfrei handeln kann. Angst wiederum blockiert das Denkvermögen und verhindert den Lernprozess. Das heißt, der Schüler muss angstfrei an der Tafel agieren können, erst dann stellt sich ein Lernerfolg ein. Ein eindrucksvolles Erlebnis ist mir in Erinnerung geblieben, als mir ein Schüler sagte: „Ja, ich möchte diese Aufgabe rechnen, weil ich nicht weiß wie sie geht. Ich will sie können, denn ich werde Sie für das Abitur können müssen, möchte aber nicht schlecht beurteilt werden, wenn ich Fehler mache oder stecken bleibe.“ Aufgrund der Erlebnisse in seiner bisherigen Schulzeit hat den Schüler die Angst vor einer schlechten Note in seinem Lernerfolg blockiert. Ein Schüler, der bei ldl an der Tafel agiert, wird nicht ausgefragt, sondern er erarbeitet sich den Stoff bzw. die Aufgabe mit der Klasse. Dabei kann es durchaus sein, dass der Schüler selbst wenig macht und durch aktivieren seiner Mitschüler Synergieeffekte erzeugt (vernetztes Denken). Die Klasse wird dabei als neuronales Netz (J-P Martin) betrachtet.
Mein Tipp: Überlegen Sie sich während des laufenden Schuljahres, wo sie Arbeitsaufträge an die Schüler abgeben können. Verlassen Sie sich darauf, dass Ihnen im Laufe der Zeit dazu immer mehr einfällt. Und beginnen Sie dann am besten mit ldl nach den nächsten großen Ferien. Eine Umstellung während des Schuljahres führt oft nur zur Verwirrung der Schüler. Zeigen Sie Ihren Schülern die Videos zu ldl und führen Sie die Methode Stück für Stück ein. Beginnen Sie, wie oben geschildert, mit Abfragen bzw. Stoffwiederholung. Geben Sie erst nacheinander Teile Ihres Unterrichts an die Klasse ab. Überfordern Sie Ihre Schüler nicht sofort mit selbständigem Arbeiten. Überlegen Sie sich immer wieder, wo Sie welche Aufgaben den Schülern im Lauf der Zeit übertragen können.
Wenn Sie überlegen, an welchen Stellen im Unterricht Sie Ihre Schüler aktivieren können und was Sie im Unterricht selbst unnötig und oft ineffektiv in einer für Sie aufreibender Weise erledigen, kommt sicher einiges zusammen, wie zum Beispiel:
- Abfragen
- Stoffwiederholung
- Einführung von kurzen Lerninhalten
- Rechnen von Aufgaben
- Zusammenfassungen
- Merkblätter
- Wiederholung vor Klassenarbeiten
- Erstellung eigener Aufgaben
Wie man Schüler dazu bringt sich gegenseitig abzufragen und den Stoff zu wiederholen wurde bereits weiter oben geschildert. Zur Einführung von kurzen Lerninhalten habe ich folgende Erfahrungen gemacht: es ist für einen Schüler in der Sekundarstufe 2 mit einer Belastung von ca. 33 Wochenstunden und Hausaufgaben in 10 bis 13 Fächern meines Erachtens kaum möglich, sich schnell und gründlich in den anspruchsvollen Stoff z.B. von Mathematik so einzuarbeiten, dass er seine Mitschüler unterrichten kann. Oftmals standen in diesen Fällen dann die Schüler vor mir und haben gesagt, dass sie das alles nicht verstehen und somit auch nichts vortragen könnten. Ich gebe seitdem grundsätzlich den Schülern meine gesamte Unterrichtsvorbereitung zu dem Thema. Die Leistung des Schülers besteht nun immerhin darin, dass er das mathematische Problem auf jeden Fall versteht und erfasst und dann noch ein selbstgewähltes Beispiel rechnet oder von seinen Mitschülern rechnen lässt. Auch der Schüler kann hier die Klasse aktivieren und seine Klassenkameraden zur Zusammenfassung, Wiederholung etc. animieren.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf ein häufiges Missverständnis hinweisen: Nicht nur von Schülern, auch von unseren Kollegen wird ständig ldl mit Vergabe von Referaten verwechselt. „Referate“ und „ldl“ sind so verschieden wie „Vortrag“ und „Unterricht“.
Der Schüler hält kein Referat, er hat einen Lehrauftrag!
Er muss seinen Mitschülern etwas beibringen und nicht versuchen vor der Tafel eine möglichst gute Rolle zu spielen um eine akzeptable Note zu bekommen. Schülern, denen ich früher „Referate“ gegeben habe, impften vor dem Vortrag meisten ihre Mitschüler mit den Worten: „Fragt bitte nichts, ich versteh das alles auch nicht! Der Lehrer wird es hinterher schon noch mal erklären.“ Eine solche Lernsituation ist für alle Beteiligten völlig unbefriedigend, unnötig zeitraubend und hat nichts mit ldl zu tun.
Umfangreichere oder kompliziertere Lerninhalte (z.B. das bestimmte Integral) führe ich selbst ein, wenn ich der Meinung bin, dass die Schüler überfordert sind. Meistens mit dem vielgeschmähten Frontalunterricht, denn auch dieser hat durchaus seine Daseinsberechtigung. Allerdings nur bis zu dem Punkt, wo alles an der Tafel bzw. in den Heften steht. Wiederholung, Zusammenfassung, Beispiele, Aufgaben zu dem neuen Stoffgebiet machen alles die Schüler. Es ist zum Beispiel äußerst effektiv, wenn ein Schüler, der angeblich „gar nichts verstanden“ hat, den neuen Stoff Schritt für Schritt noch mal mit seinen Mitschülern durchgeht („Wer kann mir sagen was hier gemacht wurde?“) und mit Farbkreide(!) ergänzende Bemerkungen dazu schreibt. Vielleicht haben wir als Lehrer ja doch mal zwei Schritte auf einmal gemacht. Denken Sie immer daran: der Schüler sieht das alles (meistens) zum ersten Mal!
Noch ein Wort zum Thema Frontalunterricht. Meisten spielt hier der Lehrer die Hauptrolle in einem fragend-entwickelnden Unterricht und glaubt oft durch Suggestivfragen oder durch Akzeptanz von „passenden“ Antworten der Schüler, seinen Stoff „mit“ (wirklich mit ?) den Schülern voranzubringen. Dabei soll der Schüler dem Lehrer in der gleichen (meist für ihn zu kurzen) Zeit geistig folgen und auch noch richtig mitschreiben. Ich halte diese Unterrichtsmethode inzwischen für ineffektiv und Zeitverschwendung. Geben Sie doch Ihrer Klasse nur einen Input, d.h. Sie informieren wie in einem Vortrag um was es geht ohne irgendwelche Fragen an die Klasse zu stellen. Auch hier sparen Sie Zeit, die Sie für Zusammenfassungen, Wiederholungen u.ä. durch Ihre Schüler verwenden können.
Noch ein Tipp: Früher habe ich mich oft stundenlang hingesetzt und Zusammenfassungen für meine Schüler geschrieben. Inzwischen halte ich das für so wenig sinnvoll wie einen Spickzettel für jemand anderen zu schreiben. Jeder Schüler muss unbedingt mit seinen eigenen Worten alles so für sich aufschreiben wie er es verstanden hat.
Habe ich Ihnen bisher ein wenig Mut gemacht doch mal ldl zu probieren? Hört sich doch alles ganz einfach und positiv an. Kann doch nichts passieren? Oder doch?
Passieren kann leider eine ganze Menge. Auch als erfahrener Lehrer – vielleicht auch gerade als dieser – werden Sie mit ldl einiges an Überraschungen erleben. Denn Vorsicht: wenn Sie nicht mehr vor der Klasse den großen Zampano spielen, dann geben Sie zumindest einen Teil des Unterrichtsablaufs aus Ihren Händen. Machen Sie aber nicht den Fehler, dass Sie eingriffsbereit weiterhin sich im Blickfeld der Klasse aufhalten. Es hat sich als sinnvoll erwiesen, wenn der Lehrer für die Schüler „nicht sichtbar“ ist, also HINTER der Klasse sitzt und nur bei Bedarf in Erscheinung tritt. Verlassen Sie sich darauf: am Anfang wollen sich die Schüler des öfteren an die Lehrkraft wenden. Im Laufe der Zeit merken die Schüler, dass sie die meisten Fehler selbst finden, Nach einigen Wochen wird der Lehrer nur noch gebraucht, wenn die Klasse alleine nicht mehr weiter kommt.
Nervös werden wir Lehrer immer, wenn proprietäre Fachbegriffe und schlampige Schreibweise verwendet werden. Ein moderates Einschreiten, je nach Genauigkeit der Lehrkraft, ist hier sinnvoll. Meiner Erfahrung nach ist es für den Lernfluss günstiger nicht sofort alles verbessern zu wollen, sondern die Schüler erst mal in ihrer Sprache diskutieren zu lassen, solange es nicht zu katastrophal wird. Oft fragen die Schüler selbst nach, ob es nicht treffende Fachbegriffe gibt. Lassen Sie sich überraschen!
Leider passiert es aus verschiedensten Gründen, dass Schüler in ihrer „Lehrerrolle“ selbstgerecht verhalten. Sei es aufgrund von Streitigkeiten in der Klasse, die dann vor dem Plenum ausgetragen werden, oder dass ein Schüler merkt, dass er den Stoff doch nicht so erklären kann, wie er sich das vorstellt oder von der Klasse gewünscht wird. Den Schülern muss während des Schuljahres immer wieder erklärt werden, dass ldl nur dann funktioniert, wenn sie untereinander einen adäquaten Umgangston pflegen. Suffisante oder gar beleidigende Bemerkungen haben im Unterricht ohnehin nichts zu suchen und sind auch von Schülern gegenüber ihresgleichen zu unterlassen. Dazu ist eine hohe Sozialkompetenz der Schüler erforderlich, welche man ihnen in den ersten Wochen eines Schuljahres erst beibringen muss, da sie ein derartiges Arbeiten nicht gewohnt sind. Schüler, die sich unerwartet erzieherisch oder arrogant in den Vordergrund spielen sind ein großes Risiko für die Stimmung in der Klasse. Man begegnet diesen selbsternannten „Schulmeistern“ am besten, indem man sie sofort auf die Seite nimmt und sie leise, aber eindringlich auf ihr Fehlverhalten hinweißt. Rügen Sie die Schüler nie öffentlich vor der Klasse, das provoziert nur eine Trotzreaktion. Der kurze leise Satz „Bitte halten Sie sich an den üblichen Umgangston. Es geht darum, dass wir hier was lernen.“ genügt im Allgemeinen.
Wenn Sie eine Klasse vorwiegend mit ldl unterrichten, dann werden Sie merken, dass alles viel langsamer geht als beim Frontalunterricht. Ich hatte anfangs auch Angst, dass ich dann mit dem Stoff nicht fertig werde, wenn ich die Lerngeschwindigkeit den Schülern überlasse. Inzwischen teile ich die Zeit während des Schuljahres komplett anders ein. Ich lege mehr Wert auf das Verständnis der Lerninhalte und rechne weniger Beispiele, die dann (hoffentlich) verstanden werden.
Machen Sie Ihren Klassen während des Schuljahres immer wieder klar, wie Sie sich Ihren Unterricht mit ldl vorstellen. Es muss in regelmäßigen Abständen auf den sprachlichen Umgang, die Sozialkompetenz, den Lehrauftrag, das eigenverantwortliche Arbeiten und vor allem auf das Ziel, nämlich die nächste Klassenarbeit bzw. das Abitur mit gutem Erfolg zu schaffen immer wieder hingewiesen werden.
Und erklären Sie Ihren Klassen, dass ldl „richtiger“ Unterricht ist und kein Spaß. Denn viele schüleraktivierende Lehrmethoden erwecken beim Schüler den Eindruck, dass sie „heute nur was spielen“ und keinen Unterricht in der traditionellen Form erleben, wo der Lehrer an der Tafel steht und die Schüler abschreiben und schlafen.
Zusammenfassung:
- Führen Sie ldl behutsam, aber konsequent ein. Am besten nach den großen Ferien.
- Überlegen Sie sich während Ihres Unterrichts immer wieder, ob das was Sie machen, nicht auch ein Schüler machen könnte.
- Überfordern Sie Ihre Schüler nicht mit zu großen Sequenzen.
- Vergeben Sie lieber zu kurze Lehrsequenzen, als zu lange.
- Reden Sie mit Ihren Schülern und erklären Sie die Methode immer wieder.
- Zwingen Sie sich im Hintergrund zu bleiben, auch wenn es manchmal schwer fällt.
- Experimentieren Sie und entwickeln Sie sich weiter.
- Verweisen Sie auf Lernerfolge in Ihren bisherigen Klassen.
Übrigens: Ihre Lehrmethoden werden sich herumsprechen!
Unterrichten Sie nicht mit ldl; leben Sie ldl.
Nur dann funktioniert es und Ihre Schüler danken es Ihnen.